Warum muss die Festigkeit des Obergurts beim Knicknachweis aus der Ebene nicht mit dem Faktor 2/3 abgemindert werden?
Siehe dazu SIA 265, 5.3.6.2.2 «Der Nachweis in den Gurten für deren Beanspruchung in der Fachwerkebene ist mit auf 2/3 reduzierten Bemessungswerten der Festigkeiten durchzuführen.» Die durchlaufenden Gurte machen die Verformungen des Fachwerks in der Ebene mit. Daraus entstehen Nebenspannungen, die zusätzlich zu den mittels der Culmann’schen Fachwerktheorie (alles gelenkig verbundene Einzelstäbe) berechneten Spannungen auftreten. Damit man diese Nebenspannungen nicht weiter berücksichtigen muss, wird einfach die Festigkeit der Gurte für alle Nachweise in der Ebene abgemindert.